Anliegen

Meine Arbeit hat das Ziel Wachstum und Lernen zu fördern, das im Kontext von Beziehung und sozialem Engagement eingebettet ist.

Nach meinem Verständnis steht der Mensch als Individuum immer im Kontext zur Umwelt, zu anderen Menschen, Tieren und der Natur. Dies ist unser entwicklungsgeschichtliches Erbe. Aus dieser Entwicklungsgeschichte heraus ist auch unser Autonomes Nervensystem (ANS) entstanden.

Unser ANS ist kein geschlossenes System. Als Interface zwischen Individuum, anderen Menschen und Lebewesen und der Umgebung wird es durch Bindungserfahrungen und Ereignissen in der frühen Kindheit geformt und soll unser Überleben sichern.

Die Bindungserfahrungen mit unserer Familie und anderen Bindungspersonen in unserem Umfeld „gerinnen“ sozusagen zu einer inneren Struktur, die Halt bietet. Man könnte diese Struktur auch als Seelenstärke bezeichnen. Diese Seelenstärke zeigt sich in den Fähigkeiten, die ein Mensch hat im Umgang mit sich selbst und den anderen Menschen. Viele Menschen hatten nicht die Chance mit ihrer Familie die wichtigsten Fähigkeiten für sich selbst und das Leben zu lernen. Das zeigt sich in ihren Schwierigkeiten im Leben mit sich selbst und anderen Menschen umzugehen. Das kann sie dazu bewegen in eine Therapie zu gehen.

Im Laufe unserer Kindheit nun, „bauen“ wir eine Überlebensstrategie. Mit dieser Ausstattung von Fähigkeiten geht ein Mensch durchs Leben. Sie wirkt wie eine Programmierung und sie ist in Seele und Körper fest verankert.

Diese Überlebensstrategie ist Grundlage für die Verpflichtung zu lebenslangem Wachstum. Denn Überlebensstrategien sollen zu reifen Lebensstrategienwerden, die in Bewusstheit dem lebendigen Leben dienen sollen. Dieses Wachstum soll ausserdem zu einer höheren Ethik und zu grösseren Fähigkeiten im Umgang mit sich selbst, d.h. seiner inneren Balance, und mit anderen Menschen führen, wie auch zu einer höheren Kompetenz in beruflicher und fachlicher Hinsicht.

Als Menschen in einem Land mit einer der ältesten Demokratien dieser Welt, die wir stimmen und wählen können, soll diese ethische Haltung sich in politischem Denken und Handeln niederschlagen, das dem Wohl aller dient und Umwelt und Natur ebenso einbezieht.

Nach dieser Auffassung braucht es ein gewisses Mass an Seelenstärke um Verzichte für höhere Werte leisten zu können. In Situationen in denen es schwierig ist die eigene Balance zu finden, ist es besonders wichtig auf Werkzeuge zurückgreifen zu können, die uns helfen die eigene Selbstregulation zu finden und Beziehungen regulieren zu können. Fehlen uns zu viele dieser Fähigkeiten so sind wir auf Notstrategien angewiesen, die dem Selbstschutz dienen müssen, das ist das Gesetz des Überlebens.

Selbstregulation, Beziehungsregulation und Zuversicht auf Wirksamkeit, um sein eigenes Leben gestalten zu können, dies muss gelernt sein und kann gelernt werden! Für die einen ist dieser Weg mühseliger, für die anderen weniger, aber es betrifft jeden von uns, ob wir es realisieren oder unbewusst weiterwursteln. Es ist eine notwendige menschliche Aufgabe.

Nach meiner Auffassung ist die Therapiearbeit vor allem die Bewusstwerdung unserer unbewussten Überlebensstrategien und das Erlernen von Werkzeugen für ein bewusstes und wirksames und achtsames Leben, das heisst das Erlernen von Lebensstrategien die immer wieder hinterfragt und angepasst werden müssen: Also Werkzeuge für ein lebenslanges Lernen. Dies wird sichtbar in einer bewussten Haltung sich selbst und den Mitmenschen und der Welt gegenüber.